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KÖRPERORIENTIERTE TRAUMATHERAPIE 
INFO

 

Was ist ein Trauma?

Zum Trauma wird ein Ereignis, wenn es unsere Schutzhülle verletzt und uns mit einem Gefühl der Überwältigung und Hilflosigkeit zurücklässt.

Traumatisierende Erlebnisse haben vielerlei Gestalt. Verkehrsunfälle, Stürze, Operationen, schwere Krankheiten, Verletzungen, der Verlust eines nahen Menschen, Vernachlässigung in der Kindheit oder pränatale Bedrohung im Mutterleib gehören genauso dazu wie Krieg, Naturkatastrophen oder sexualisierte Gewalt. Auch scheinbar gewöhnliche Ereignisse wie medizinische Behandlungen, ein Hundebiss, das Miterleben von Gewalt im Fernsehen können traumatisieren.

Die Biologie des Traumas:

Grundsätzlich stehen uns bei Gefahr verschiedene angeborene Überlebensstrategien zur Verfügung: Flucht, Kampf, Erstarrung und Kollaps. Können wir fliehen oder uns erfolgreich verteidigen, stellt sich im Organismus danach meist das natürliche Gleichgewicht wieder ein. Wenn Kampf oder Flucht keine sinnvolle Alternative darstellen, erstarren wir vor Schreck oder kollabieren. Wenn wir die in dieser bedrohlichen Situation mobilisierte Energie später nicht irgendwie entladen können (z.B. von uns abschütteln, siehe auch neurogenes Zittern unter TRE®) bleibt sie im Nervensystem gefangen. Wir bleiben dann weiterhin im Alarmzustand und entwickeln Angstzustände. Diese im Nervensystem gebundene Überlebensenergie nennen wir Trauma.

Wie arbeite ich mit Trauma, und warum körperorientiert?

Ich arbeite vor allem mit der körperlichen Reaktion auf traumatische Ereignisse. Ich wende mich dabei an das für Trauma zuständige autonome Nervensystem. Dieses ist nicht dem bewussten Willen unterworfen. Das ist auch der Grund, warum man sich kognitiv oft nicht an alle Details des Ereignisses erinnern kann und warum reine Gesprächstherapie bei Trauma meist nicht nachhaltig wirkt. Für die Arbeit brauche ich Ihre traumatische Geschichte nicht zu kennen. Der Körper trägt die Erinnerung im Nervensystem.

Löwenzahn-Blätter

Auf Wunsch arbeite ich zusätzlich mit modernster trauma-sensitiver Biofeedback Technologie des HeartMath® Instituts zur kontinuierlichen Messung und Überprüfung Ihrer HRV als Marker des autonomen Nervensystems während der Trauma Prozessbegleitung. Siehe: HeartMath®

Elemente in der Prozessbegleitung:

 

Im Mittelpunkt meiner Arbeit mit Trauma steht (Methodenübergreifend) das nach- und Aufspüren von Körperempfindungen und  Emotionen, während ich Ihr Nervensystem beobachte. Weitere wesentliche Elemente in der Prozessbegleitung sind die Aktivierung von Ressourcen, das Erlernen von Körpergewahrsein und emotionaler Selbstregulation, das Pendeln zwischen Traumaspuren im Körper und Sicherheit, Zentrierung und Erdung, Aufgreifen von Körperimpulsen und Dosierung, also achtsames und kleinschrittiges Vorgehen.

Entscheidend ist, dass das Nervensystem eingefrorene Energie in kleinen Dosen „auftauen“ und schrittweise entladen kann. Durch diese kontrollierte Entladung wird eine mögliche Retraumatisierung, also ein erneutes Überwältigt werden, vermieden. Die tief verankerten Nachwirkungen des Traumas im Körper können sich schonend auflösen. Trauma bedingte Überwältigung, Ohnmacht oder Erstarrung können sich in ein Gefühl von Handlungsfähigkeit wandeln. Das Trauma wird körperlich, geistig und emotional neu verhandelt. Dabei verändert sich nach und nach das Körpergefühl hin zu mehr Sicherheit und Präsenz. Diese natürliche Achtsamkeit im Körper wirkt sich positiv auf alle (Er-)Lebensbereiche aus.

Ein Trauma ist dann verarbeitet und integriert, wenn man daran denken und darüber sprechen kann, ohne dass das Nervensystem in Stress gerät. Es wird zu einer Erfahrung, die nicht länger das Leben bestimmt.

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